Ein Glas Wein auf Slowenien
Ihre Väter gehörten im Kommunismus zur verlorenen Generation der slowenischen Winzer. Heute sorgen Weinbauern in den Hügeln von Brda wieder für Furore - mit Weinen, die eher vollmondig als vollmundig sind.
Slowenien und sein Weinbau wurden von wechselnden Einflüssen geprägt: Das Land war Teil der Donaumonarchie Österreich-Ungarn, dann Provinz des Königreichs Jugoslawien, später Teilrepublik von Titos Jugoslawien. Heute ist es ein Musterländle unter den EU-Mitgliedern. Im sozialistischen Jugoslawien waren die meisten slowenischen Weine noch schwer gezeichnet von der planwirtschaftlichen Sollerfüllung: Viel Masse, wenig Klasse. Diese Parameter gelten heute nicht mehr. Weine wie der frisch-fruchtige Sauvignon Blanc Pullus aus dem Jahrgang 2010 dürften die Winzer in den angrenzenden Ländern Österreich und Italien erschrecken. Der kleine Nachbar Slowenien, der nicht einmal die geographischen Ausmaße Hessens erreicht, ist auf einer Qualitätsstufe angelangt, die ihm nur Wenige zugetraut hätten.